Brückengeschichten

Hier finden Sie kleine Episoden zur Grimmaer Pöppelmannbrücke, die Leser dieser Internetseite geschrieben haben.

Wenn auch Sie ein ganz besonderes Erlebnis mit der Brücke verbindet, können Sie das uns gern über
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Der Kuss auf der Brücke

1975 habe ich in Grimma bei dem Tanzlehrerehepaar Heine im ehemaligen Volkshaus gleich neben der Brücke Tanzstundenunterricht gehabt. Ich glaube, dass sehr viele Grimmaer die Tanzschule Heine noch kennen müssten. Ich war damals 16 und denke sehr gern an diese Zeit zurück. In der Tanzstunde habe ich auch meinen Mann kennengelernt, mit dem ich jetzt 30 Jahre verheiratet bin.

Er hat mich nach dem Tanzen immer zum Bus an den unteren Bahnhof auf die gegenüberliegende Seite der Mulde geschafft. An einen Abend erinnere mich da ganz besonders. Es war nach der letzten Unterrichtsstunde mittwochs vor Weihnachten als wir wieder plaudernd zum Bus liefen. Mitten auf der Brücke hat mich dann mein Mann das erste Mal geküsst. Diesen Augenblick werde ich wohl nie vergessen.

Es freut mich deshalb umso mehr, wenn die Brücke wieder aufgebaut wird, trotz dass es das alte legendäre Volkshaus nicht mehr gibt.
Aus der Ferne habe ich den Wiederaufbau der Stadt nach dem Hochwasser 2002 sehr interessiert verfolgt und staune, wie alles wieder in Grimma so schön geworden ist.

Ich wünsche dem Brückenbauvorhaben viel Erfolg.

Sonja Schreiber, Berlin
1. April 2010

Die Grimmaer Muldenbrücke und die Geschichte der Familie Zschau

Mit der Grimmaer Muldenbrücke und damit natürlich mit der Stadt Grimma verbindet mich die Geschichte meiner Familie ganz besonders.

Im 18. und 19. Jahrhundert waren meine Vorfahren Christian Zschau (1723 - 1800), Ehrenfried Zschau (1771 - 1836) und Heinrich Adolf Zschau (1805 - 1869) in "Erbfolge" Amts- und Ratszimmermeister, sowie Muldenbrückenaufseher. Meine Vorfahren waren insbesondere in dieser Zeit für die Erhaltung und den Neubau des hölzernen Mittelteils der Brücke verantwortlich. Im Archiv Zschau befindet sich noch ein von Ehrenfried Zschau gezeichneter Bauplan der Muldenbrücke nach ihrer Zerstörung in Napoleonischer Zeit, sowie einige Kostenanschläge für die Reparatur des hölzernen Teils der Brücke.

Auch wenn die Brücke so heute nicht mehr existiert, wie sie einst ausgesehen hat, verbindet mich dennoch durch meine Familiengeschichte sehr viel mit der Brücke. Ich bin froh, dass sie heute wieder "neu" entsteht!

Michael Zschau, Großröhrsdorf
28. Mai 2010